eine ältere Frau hält die Hand ans Ohr mit blau visualisiertem Tinnitus
Hörgeräte

Wissenswertes Tinnitus

Von Hartlauer Akustik-Experte •
Von Hartlauer Akustik-Experte •

Was bedeutet Tinnitus?

Plötzlich hämmert, pfeift, zischt, saust, knistert oder dröhnt es im Ohr. Oder in beiden Ohren. Vielleicht gar im ganzen Kopf. Völlig ohne äußere Geräuschquelle. Und: Dieser Ton ist permanent da. Niemand kann ihn abstellen. Diesen lästigen Phantom-Ton im Ohr nennt man Tinnitus. Hauptbetroffene sind vor allem ältere Menschen, doch auch bei jungen steigt die Zahl der Fälle rapide

“Für Betroffene des chronischen Tinnitus ist die Schwere der Belastung wichtig. Die Mediziner arbeiten hier mit vier verschiedenen Schweregraden. Von „gut kompensiert“ und „nicht störend“ bis zu einer extremen Beeinträchtigung der Lebensqualität und Berufsunfähigkeit reicht hier die Palette.”

- Ihr Hartlauer-Team

Chronischer Tinnitus

Bis zu zwei Monate nach dem ersten Auftreten spricht man von einem akuten Tinnitus, nach diesem Zeitpunkt gilt das Ohrgeräusch als chronisch.

Etwa 800.000 bis eine Million Menschen sind hierzulande von Ohrengeräuschen betroffen, rechnet die Österreichische Tinnitus Liga (ÖTL). Meist verschwindet der Tinnitus nach kurzer Zeit ganz von allein. Aber eben nicht immer: Etwa 200.000 Österreicher leiden laut ÖTL unter einem schweren chronischen Tinnitus

Was kann einen Tinnitus auslösen?

Die Behandlung eines Tinnitus ist hochkomplex. Es handelt sich strenggenommen nicht um eine Krankheit, sondern um ein Symptom, also eine Auswirkung, die auf eine Erkrankung zurückgeht. Rund 430 solcher Erkrankungen sind bekannt, die einen Tinnitus auslösen können. Und auch die Ausprägungen sind vielfältig. Die Störgeräusche können auf einem oder auf beiden Ohren zu vernehmen sein, oder sich in Form von "Kopfgeräuschen" zeigen. Die Auslöser sind komplett unterschiedlich. 

Der "Klassiker" sind Knalltraumata, ausgelöst durch direkten Schall, aber auch indirekt etwa durch Kopfverletzungen, Hörstürze, Gebissfehlstellungen oder Verletzungen des Hals-Wirbelsäulenbereichs, Kiefer-Nacken-Bereichs oder Schwerhörigkeit. Apropos: Je ausgeprägter die Schwerhörigkeit, desto "lauter" wirken die Phantom-Töne. Auch länger andauernde Lärmeinwirkung, wie zum Beispiel beim Arbeiten an lauten Maschinen oder bei einem Konzert können einen Tinnitus auslösen, hier kann man sich aber durch das Tragen eines Gehörschutzes effektiv schützen. Dieser sollte aber nicht in alltäglichen Situationen getragen werden (wie zum Beispiel auf der Straße).

Immer wieder wird Stress als Auslöser empfunden. Das ist so aber nicht ganz richtig: Fakt ist aber, dass unter Stress die Störgeräusche deutlich schlimmer werden


Hörgeräte können sehr oft helfen

Ist ein Tinnitus erst einmal chronisch, kann dieser zwar nicht mehr geheilt, jedoch erfolgreich gemindert werden. Eine nicht unwesentliche Rolle spielen dabei moderne Hörgeräte, denn rund 70 % aller Tinnitusbetroffenen leiden unter einer leichten bis mittelgradigen Hörschwäche

Hörgeräte können die Störgeräusche dabei nicht nur abschwächen, sondern sogar ganz zum Verschwinden bringen. Oftmals hat schon das Ausgleichen des Hörverlusts eine positive Wirkung auf den Tinnitus. Möglich machen das personalisierte Geräuschtherapien. Hartlauer Hörakustiker können mit ihren Analysetools die Frequenz und die Lautstärke der Phantom-Töne bestimmen. Mit diesen wertvollen Daten lassen sich die Tinnitusgeräusche durch die individuelle Programmierung der Hörgeräte unterdrücken. Ein sogenanntes "Maskierungsgeräusch" wird so zugespielt, dass der Tinnitus un- oder zumindest nur abgeschwächt hörbar wird. Eine begleitende Tinnitus-Bewältigungs-Therapie (TBT) kann einen Gewöhnungseffekt erzielen und so die Aufmerksamkeit des Tinnitus ablenken. Ziel dieser Tinnitus-Bewältigungs-Therapie ist es dem Betroffenen dabei zu helfen, sein Ohrgeräusch kontrollieren zu lernen und so zu einer kompensierten Form zu kommen. Der Tinnitus ist zwar nicht immer komplett verschwunden, stellt aber keine Einschränkung mehr im Leben des Hörgeräte-Trägers dar.

Die neueste Technologie der Geräte des US-Marktführers Starkey oder jene des Schweizer Herstellers Bernafon haben bereits Programme inkludiert. Der Hörakustiker kann diese auf die individuellen Bedürfnisse des Nutzers abstimmen und so die Wahrnehmung des Tinnitus reduzieren, die Aufmerksamkeit ablenken oder sogar überdecken.


Wir beantworten die häufigsten Fragen rund um das Thema Tinnitus

Tinnitus! Was tun?

Geraten Sie nicht in Panik, unterschätzen Sie die Situation aber auch nicht. Mittlerweile ist das ehemalige „Phantom-Geräusch“ gut erforscht und es kann in vielen Fällen geholfen werden. Moderne Hörgeräte zählen zu den effektivsten Methoden um gegen eine Hörminderung mit Tinnitus vorzugehen, die zusätzliche Verbesserung Ihres Sprachverstehens führt zusätzlich zu einer Hörentspannung.

Sie schlagen also zwei Fliegen mit einer Klappe und tun Ihren Ohren etwas Gutes!

Wie erkennt man eigentlich einen Tinnitus bzw. ab wann sollte man zum Arzt?

Sobald ein Geräusch neu oder ungewohnt ist, sollte man zum Arzt gehen, spätestens wenn der Tinnitus nach zwei Tage immer noch deutlich wahrnehmbar ist. Vor Ort kann dann festgestellt werden woher das Geräusch kommt und ob es vom Arzt behandelbar ist. 

Eine Ausnahme bildet hier der Hörsturz, also das plötzliche und deutliche Nachlassen des Gehörs, bei dem meist auch zusätzlich ein Tinnitus auftritt. Hier muss umgehend eine HNO-Arzt Praxis oder eine Klinik aufgesucht werden und es sollte nicht abgewartet werden ob es von selbst wieder besser wird.

Wie kann man Tinnitus am besten behandeln?

Man muss zwischen akutem und chronischem Tinnitus unterscheiden. Wenn die Geräusche, das Pfeifen oder Rauschen, weniger als zwei Monate lang auftritt, spricht man von akutem, bei einer längeren Phase von chronischem Tinnitus. Ist das Innenohr geschädigt, wird der Tinnitus chronisch. Die Haarzellen im Ohr sind die Verursacher dieser Geräusche. 

Bei chronischem Tinnitus ist die Behandlung stark von den Wünschen der Patienten abhängig. Vor allem das Einschlafen bereitet Probleme. Manchmal reicht entspannende Musik (Meeres-, Wind-, Wasserrauschen etc.), manchmal braucht es ein Schlafmittel. Musik sollte aber über Lautsprecher, leise im Hintergrund abgespielt werden. Kopfhörer sind hier nicht zielführend. Bei schweren Fällen kann man auch Psychopharmaka verschreiben, weil ein starker Tinnitus Depressionen hervorrufen kann.

In vielen Fällen kann auch ein Hörgerät helfen. Kann dies bestätigt werden?

Ja, das kann bestätigt werden. Wenn ein Tinnitus in Kombination mit einer altersbedingten Hörstörung vorliegt, ist ein Hörgerät als Unterstützung absolut sinnvoll. Das ist auch schon lange die Vorgehensweise und zu empfehlen.

Von Hartlauer Akustik-Experte Hier finden Sie alle Infos rundum Hörgeräte sowie unsere Empfehlungen, um Ihr Hörerlebnis zu optimieren.
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