das Emporia Smart 3 mit einem großen Display und gut erkennbaren Symbolen sowie die Hinteransicht des Smartphones
Handy

Emporia Smart 3

Von Ludwig K. • 17.12.2020
Von Ludwig K. • 17.12.2020

Emporia Smart 3

Emporia ist im Allgemeinen vor allem bekannt für seine Großtasten-Handys in Barren- und Klappform. Seit März 2015 finden sich im Repertoire des Linzer Unternehmens Emporia, neben den klassischen Tastenhandys, auch einfach gestaltete Smartphones. Der Begriff “einfach” betrifft hier nicht nur die Oberfläche. Auch in allen anderen Aspekten haben sich die Entwickler des Emporia Smart 3 Gedanken gemacht, wie man die Nutzung eines Smartphones auch technisch weniger versierten Personen leichter zugänglich machen könnte.

Das erste Emporia Smart stach dabei durch die wegklappbaren Tasten hervor, mit denen das ‘normale’ Telefonieren so nah wie nur irgendwie möglich am Tastenblock eines klassischen Handys liegen sollte. Mit dem Smart 2 wurde kräftig am Design geschraubt. Mit dem jetzigen Emporia Smart 3 liefert das Linzer Unternehmen erneut ein hervorragendes Gerät in seiner Preisklasse! Ich habe mir das Gerät genau angesehen und auf Herz und Nieren geprüft. Wie es sich im Test schlagen konnte, habe ich hier in den folgenden Zeilen für euch zusammengefasst.

“Emporia bietet mit dem Smart 3 ein einfach gestaltetes Smartphone für eine spezielle Zielgruppe.”

- Ludwig K.

Lieferumfang

Neben dem eigentlichen Gerät finden sich im Karton ein Typ C Ladekabel samt 1.5 Ampere Stecker für die Steckdose. Ebenfalls ein zweiter Akku-Deckel, um das Gerät alternativ auch ohne den Notfallknopf nutzen zu können. Zudem eine durchdachte Ladeschale, welche gleichzeitig als Akustik-Verstärker beziehungsweise Resonanzkörper für besseren Klang bei Musik- und Videowiedergabe genutzt werden kann. Alternativ kann man auch auf das ebenfalls mitgelieferte Headset zurückgreifen.

Bedienungsanleitung des Emporia Smart 3

Die Bedienungsanleitung beschränkt sich bei den meisten Smartphones mittlerweile auf einige wenige Blatt Papier mit generellen Informationen zum Einlegen der Karten, Einschalten, Aufladen sowie die Lage von Tasten, Lautsprechern und Kopfhörerbuchse in 25 verschiedenen Sprachen. Emporia hat diese Infos in gleich zwei Büchlein umfangreich niedergeschrieben. Neben einer 55-seitigen Grundanleitung, in welcher sich die oben erwähnten Infos in deutlich umfangreicherer Form finden, bekommt man beim Smart 3 zusätzlich ein 135-seitiges Trainingsbuch in gedruckter Form. Hier sind nahezu alle Informationen, die man bei der Nutzung des Gerätes brauchen kann, erklärt. Was ist Google, wie komme ich ins Internet oder wie nutze ich WhatsApp? Alles in einfachen Worten zusammengefasst! Eine Anleitung die seinesgleichen sucht!

Notruftaste

Die meisten Geräte aus dem Hause Emporia bieten, der Zielgruppe angepasst, einen Notfallknopf an der Rückseite. Dieser ermöglicht es den Nutzern im Ernstfall ohne langes Suchen einen Notruf abzusetzen. Wahlweise können hier mit einem Knopfdruck ebenso leicht Rettungsdienste wie auch Nachbarn, Familie, etc. alarmiert werden. Sollte man diesen Notfallknopf nicht benötigen, liefert Emporia mit dem zweiten Akkudeckel eine Abdeckung für den verbauten Knopf. Diese wirkt zudem dem äußeren Erscheinungsbild eines Seniorenhandys entgegen.

Aufladen des Emporia Smart 3

Die Ladeschale ermöglicht ein wunderbar unkompliziertes Aufladen und erspart das oft fummelige Anschließen des Kabels am Telefon. Zusätzlich schont es die Ladebuchse und verschafft dem Gerät einen fixen, geordneten Platz zum Aufladen. Bei näherem Betrachten dieser Ladeschale bemerkt man die Öffnungen an den Seiten der Schale, sowie innen an jener Stelle an der sich beim Laden der Lautsprecher des Smartphones befindet. Schau schau! Man hat sich Gedanken gemacht! Der sonst beim Laden abgedeckte Lautsprecher bleibt dadurch nicht nur hörbar, sondern wird aufgrund des Resonanzkörpers auch noch verstärkt!

Während sich der neue USB-Standard Typ C nach und nach als Standard durchsetzt, finden sich vor allem im Einstiegs- und günstigen Mittelklassesegment weiterhin viele Geräte die den alten Micro-USB einfach nicht ziehen lassen können. Umso mehr freute es mich, dass auch Emporia endlich den neuen Anschluss verbaut hat. Das mitgelieferte Netzteil hingegen ist mit 7,5 Watt eher mittelmäßig.

Emporia Touch Smart.2 4G
  • SIM-Kartensteckplätze: Single SIM
  • Gewicht [g]: 127
  • Bildschirmauflösung [Pixel]: 480 x 854
  • Produktfarbe: Schwarz
Emporia Touch Smart.2 4G
Emporia Smart.4 4G black
  • Bildschirmdiagonale ["]: 5
  • Interne Speicherkapazität [GB]: 32
  • Auflösung Rückkamera (numerisch) [MP]: 13
Emporia Smart.4 4G black

Hardware

Als Herz des Smart 3 schlägt ein 1.3 GHz Quad-Core Prozessor, unterstützt von 2 GB RAM. Zum Speichern von Bildern, Musik und anderen Inhalten sind 16 GB Speicher verbaut, was für diese Zielgruppe ausreichend sein dürfte. Der Speicherkarten-Slot ermöglicht eine Erweiterung um maximal 64 GB per Micro-SD Karte. Smartphone-Fotografen kommen somit gut über die Runden. Zumal die 13 Megapixel Kamera wohl auch eher überschaubare Datenmengen produziert. Für schnelle Fotos und zum Herzeigen selbiger am 5“ HD+ Display reicht das. Der verbaute Akku ermöglicht Sprechzeiten von bis zu 550 Minuten, beziehungsweise Laufzeiten von bis zu sieben Tagen im Standby-Betrieb. Für Telefonate wurde auf Hörgerätekompatibilität gesetzt.

Haptik und äußerer Aufbau

Das Smart 2 glänzte unter anderem durch einen eleganten Metallrahmen in blassem Goldton und einer Rückseite in edlem Dunkelblau. Am unteren Bildschirmrand fanden sich drei Touch-Tasten für „Zurück“, „Home“ und „Multitasking“. Allerdings war die Multitasking-Taste komplett ohne Funktion da sie softwareseitig nicht genutzt wurde.

Beim Emporia Smart 3 hat man nun zumindest bei der Home-Taste wieder auf eine physische Taste zurückgegriffen. Multitasking wurde ebenfalls ermöglicht und lässt nun unkompliziert zwischen mehreren geöffneten Apps wechseln. Einen Punkt Abzug gibt es für die aktuelle Software, da das Wecken aus dem Standby per Home-Taste derzeit leider nicht möglich ist.
Beim Gehäuse hat man dieses Mal leider nahezu komplett auf Kunststoff umgesattelt und nur die Kamera ist in einem Rahmen aus gefrästem Aluminium eingefasst. Auch um das Display selbst befindet sich ein breiter Kunststoffrahmen, welcher sich zumindest bei einem Sturz von Vorteil erweisen könnte. Das Gehäuse selbst ist jetzt allerdings staub- und spritzwasserfest! Die Flut an Plastik ist zwar leider nicht jener Unterpunkt in dem das Smart 3 sich, meiner Ansicht nach, behaupten kann. Bei einem Gerät dieser Preisklasse empfinde ich dies jedoch akzeptabel. Entscheidend ist am Ende hier vor allem der folgende Punkt:

Software

Mit Android 9 läuft am Emporia Smart 3 eine aktuelle Version des Betriebssystems. Das erste Einschalten gestaltet sich überraschend langwierig und aufgrund einer seltsam lang dauernden Suche nach Updates, vergehen rund zehn Minuten bis ich endlich meinen Namen, Google Account, etc. eingegeben habe und am Startschirm lande. Die Einrichtung läuft, entgegengesetzt zum Vorgänger, nicht über eine vereinfachte Oberfläche von Emporia, sondern über das Standard Android Interface. Auch der Startschirm ist nach den Grundeinstellungen erst mal ein reiner Android Startschirm. Kaum zu übersehen ist allerdings das riesige „Emporia starten“ Widget. Und ab hier, wie soll ich sagen, ab hier wird alles anders!

Einfachste Bedienung

Nach wenigen letzten Eingaben legt sich die Emporia-Benutzeroberfläche praktisch über das ganze Android System. Das bringt die wohl einfachste Bedienung, die man sich auf einem Smartphone vorstellen kann. Als Nutzer eines Standard Android oder iOS Geräts muss man sich erst mal an diese rudimentäre Oberfläche gewöhnen. Auch die Einstellungen findet man oft nicht dort wo man sie üblicherweise finden würde. Dies ist jedoch für Smartphone-Neulinge gehobenen Alters die perfekte Lösung. Anwendungen und Einstellungen, die man nicht zwingend braucht oder nur mit ausreichend Wissen nutzen sollte, werden ausgeblendet oder bewusst in tieferen Zweigen der Menüs versteckt.

Der Startschirm wird auf drei Seiten reduziert. Auf der Hauptseite findet sich ein Foto mit eingeblendeter Uhrzeit und vier 25x30mm großen Kacheln mit den wichtigsten Anwendungen: Telefon, SMS, Fotos und Benachrichtigungen. Diese Felder können, ebenso wie die acht Kacheln auf der zweiten Seite, angepasst und durch andere Anwendungen ersetzt werden. Seite drei bietet vier Kurzwahltasten für schnelle Anrufe ohne langwieriges Durchsuchen des Telefonbuchs. Zudem findet sich hier der Anrufbeantworter/Mobilbox und die Notruf-Einstellungen.
Die wichtigsten Einstellungen wurden am Startbildschirm hinter einem Zahnrad am oberen Bildschirmrand zusammengefasst. Unter dem Punkt „Weitere Einstellungen“ findet sich auch der Eintrag „Systemeinstellungen“. Hier verstecken sich alle Einstellungen, die man vielleicht von Geräten ohne Emporia-Oberfläche gewohnt sein könnte.
Während man am Smart 2 die Google-Dienste zwar vorbereitet, aber nicht installiert vorfand, können am Smart 3 sofort nach der Einrichtung im Google Play-Store jegliche Apps heruntergeladen werden. WhatsApp, Facebook und Co sind kein Problem.

Die Tastatur wurde vom Vorgänger übernommen und besticht durch größere und besonders kontrastreich-beschriftete Tasten. In unterschiedlichen Anwendungen werden Funktionen wie „Suchen“, „Senden“ oder „Los!“ als gut erkennbare grüne Taste hervorgehoben. Diese Anpassungen ermöglichen es auch technisch weniger versierten Nutzern einen Einstieg in die große Welt der Smartphones, Messenger und Sozialen Medien.

Fazit zum Emporia Smart 3

Das Smart 3 hat natürlich eine ganz spezielle Zielgruppe. Vermutlich würde niemand der bisher Samsung, Apple und Co gewohnt war, mit dem Smart 3 glücklich werden. Aber wahrscheinlich wird es jeder, der seinem alten Tastenhandy endlich den Rücken zukehrt! Emporia hat das Smart 2 hiermit zwar eher in einigen kleinen Details weiterentwickelt, aber Modellpflege ist ja schließlich nichts Schlechtes! Zwar hat sich die Software nur minimal verändert, aber wie beim Vorgänger hat Emporia das wichtigste und beste Argument beibehalten: Es ist einfach und doch gut durchdacht!

Von Ludwig K. Mit, ungelogen, 351 Apps auf seinem iPhone liegt Ludwig deutlich über dem europäischen Durchschnitt von rund 90 Apps. Ständig findet er neue Apps die es zu probieren gilt! Abwechslung und Entspannung findet er am landwirtschaftlichen Betrieb unter 23 Hochlandrindern und drei Katzen sowie bei Ausfahrten mit offenem Verdeck in seinem 91er Mazda MX-5. Festgehalten wird dabei alles per Smartphonekamera, Actioncams, Sony A7RIII und Sofortbildkameras von Fuji oder Polaroid. Living life in pictures! 🙂
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