Verarbeitung und Ersteindruck
Mit Abmessungen von 164,3*76,1*8mm und einem Gesamtgewicht von 182 Gramm zählt das Smartphone zwar nicht unbedingt zu den kleinsten Geräten am heimischen Markt aber definitiv zu einem der leichtesten. Somit ist das Innhandgefühl zwar ohne Case nicht sonderlich gut aber nutzt man erst einmal eines, so liegt das Gerät hervorragend in der Hand. Es ist hervorragend ausbalanciert, sodass es zu keiner Zeit Kopflastig wurde und ich Angst hatte, es aus der Hand zu verlieren.
Das VIVO Y33s ist zwar hervorragend verarbeitet, dennoch sucht man nach hochwertigen Materialien wie Glas oder Metall vergebens. Vielmehr besteht die Rückseite des Gerätes aus Kunststoff. Diese wurde matt gehalten, dies ist ein großer Pluspunkt was das Gripp Niveau und Innhandgefühl betrifft. Leider wurde auch am Rahmen gespart, den auch dieses besteht aus mattem Kunststoff. Auch wenn Kunststoff definitiv seine Vorteile hat, so hätte ich mir bei einem Smartphone welches zu einem Preis von aktuell 279€ (stand 14.10.2021) erhältlich ist, hochwertigere Materialien gewünscht.
Besser als ZTE macht es VIVO bei ihrer reichts, mittig positionierten Powertaste, in der auch der Fingerabdrucksensor integriert ist. Habe ich dies beim ZTE Blade V30 noch kritisiert, da dieser sehr wackelig und schlecht verarbeitet war, so ist es beim VIVO Y332 deutlich besser. Dieser ist optimal und fest verbaut, besitzt einen hervorragenden Druckpunkt und gibt hervorragendes Feedback.
Die über der Powertaste platzierte Lautsterkewipper lässt sich zwar nicht ohne umgreifen erreichen, bietet aber dennoch ein ordentliches Feedback sowie gute Druckpunkte.
Technische Ausstattung
Display
Die Front des VIVO Y33s ziert ein 6,58 Zoll großes IPS Display welches eine maximale Auflösung von 1080*2408 Pixel verfügt. Grundsätzlich reicht die Auflösung im Alltag vollkommen aus, auch besticht das Display mit ausreichend Helligkeit sowie ausreichend Blickwinkelstabilität. Selbst bei direkter Sonneneinstrahlung konnte ich auf dem Smartphone noch arbeiten.
Was ich aber nicht verstehe, warum VIVO an Bildwiederholrate spart. Ein Smartphone welches ende 2021 verkauft wird und mit einem Verkaufspreis von 279€ an den Start geht, sollte mindestens mit 90Hz Ausgestattet sein und nicht mit 60Hz wie es das Y33s ist. Ich könnte mir nur vorstellen, das es der Hersteller diesen Kompromiss für eine bessere Akkulaufzeit eingegangen ist. Dennoch ist es kein schlechtes Display, wo ich der Meinung bin das es dem Großteil der Nutzer vollkommen ausreichen wird.
Prozessor und Arbeitsspeicher
Angetrieben wird das VIVO Y33s von einer Mediatek Helio G80 CPU. Diese wurde im 12nm Verfahren gefertigt und besitzt insgesamt 8 Kerne zu je 2*2GHz sowie 6*1,8GHz. Unterstützt wird diese von 8GB RAM Arbeitsspeicher. Der Verbaute Mediatek Helio G80 ist ein Prozessor der gehobenen Mittelklasse, welcher bis zu 8GB LPDDR4X RAM unterstützt. Dies merkt man auch im Alltag bei der täglichen Nutzung, Apps öffnen und schließen in ausreichender Geschwindigkeit. Auch ist das Arbeitstempo auf gutem Mittelklasse Niveau und ich sehe das VIVO gleichauf mit einem Galaxy A32 4G oder Xiaomi MI 11 Lite.
Speicher
Das VIVO Y33s verfügt über einen Gesamtspeicher von insgesamt 128GB. Davon benötigt das Android Betriebssystem samt der eigenen Benutzeroberfläche von VIVO stolze 22GB: Zieht man noch die Vorinstallierten Apps ab, hier handelt es sich meist um hauseigene Apps, verbleiben dem Nutzer von 128GB noch 104,51GB. Wem dies noch nicht reicht, der kann den Speicher mittels einer MicroSD Speicherkarte erweitern.
Software und Benutzeroberfläche
VIVO nutzt Android als Betriebssystem, darüber legt der Hersteller allerdings seine eigene Benutzeroberfläche. Diese hört auf den Namen Funtouch OS und ist in Globaler Version 11.1 am VIVO Y33s installiert. Als Basis kommt Android 11 zum Einsatz. Leider habe ich keine Informationen darüber erhalten oder gefunden, ob VIVO das Gerät auf Android 12 updaten wird.
Zur grundlegenden Optik muss ich sagen, mir gefällt es sehr gut. Optisch ist es sehr nahe an StockAndroid, was ich immer begrüße. VIVO hat aber einige nette Spielereinen dem OS hinzugefügt, wie etwa das optische Anpassen der Lade oder Entsperranimation. Grundsätzlich denke ich, das jeder mit dem System schnell und leicht zurecht kommen wird, selbst wenn man noch kein Smartphone dieses Herstellers genutzt hat.
Das Verbaute Kamerasetup
VIVO setzt bei seinem Mittelklasse Smartphone auf eine Dual-Kamera und das obwohl auf der Rückseite insgesamt 3 Sensoren verbaut wurden. Was ich genau damit meine und wie sich das Setup zusammensetzt:
- 50 MP Hauptsensor mit Blende f/1,8
- 2 MP Macro Sensor mit Blende f/2,4
- 2 MP Tiefensensor mit Blende f/2,4
Schade finde ich das der Hersteller hier auf eine Macro Linse anstelle eines Weitwinkelsensores setzt. Persönlich finde ich das hier der Weitwinkel im Alltag seine Vorteile gegenüber einer Macro Linse hätte, da ich die Nutzung im Alltag und der Alltagstauglichkeit eher im Weitwinkel sehe.
Das VIVO Smartphone schlägt sich im Alltag Grund solide. Und das obwohl die höhere Megapixelanzahl der Hauptlinse eine hervorragende Qualität vermuten lassen würde. Farben stellt das Smartphone natürlich und nicht übertrieben gesättigt dar, was mir persönlich sehr zusagt. Jedoch verschwimmen Objekte im Hintergrund wie Äste von Bäumen oder Sträucher sehr oft ineinander sodass diese nicht mehr voneinander gehrend werden. Objekte im Vordergrund werden jedoch meist gut abgebildet. Für Aufnahmen in der Natur kann man das Smartphone durchwegs nutzen. Hier kann auch die Macro Linse seine Stärken ausspielen, möchte man etwa eine Blüte in ihrer vollen Pracht ablichten, so gelingt dies meist ohne Probleme und der Schärfegrad ist durchwegs ansehnlich.
Wo ich aber definitiv negativ überrascht wurde, ist die Portrait Funktion. Hier erkennt zwar der 2MP Tiefensensor das Motiv zuverlässig und trennt dies auch ordnungsgemäß vom Hintergrund. Gerade bei Personen werden diese aber extrem weich und übertrieben hell dargestellt und weit weg von Realität ist. Die Bilder welche im Portrait Modus entstehen sind jetzt nicht sonderlich schlecht, aber dennoch liefern hier selbst preiswerter Geräte wie etwa ein ZTE Blade V30 schönere Ergebnisse.
Wo man aber wie jedoch nicht anders zu erwarten deutliche Unterschiede zu teureren Smartphones sieht ist bei Dämmerung oder Nacht. Obwohl das Gerät einen Nachtmodus integriert hat, ist dieser zwar nutzbar aber nicht sonderlich ansehnlich. Bei der Nutzung des Nachtmodus wird das Bild lediglich seitens der Software künstlich aufgehellt, was wiederrum zu starken rauschen führt.
Grundsätzlich ist die Qualität der Kamera gut, jedoch finde ich diese zumindest in Anbetracht des Preises und im Vergleich zu preiswerteren Smartphones diese nicht besser.
Die Kamera App
Zu guter Letzt möchte ich noch die Kamera App erwähnen. Diese ist sehr übersichtlich, logisch und einfach Aufgebaut. Hier findet man neben dem klassischen Foto oder Videomodus noch ein Nachtmodus, Portrait, Panorama, Video oder Pro Modus. Erwähnenswert ist für mich auch, das VIVO hier auch die Möglichkeit bietet mit der vollen Auflösung von 50 MP zu fotografieren. Hier werden noch mehr Informationen eingefangen und man hat in der digitalen Bildbearbeitung dank der höheren Auflösung mehr Informationen zur Verfügung.
Fazit zum VIVO Y33s
Doch wie ist nun mein persönliches Fazit zum VIVO Y33s? Ich muss sagen, es fällt mir dieses Mal nicht ganz leicht. Der Hersteller ist auf einem sehr guten Weg und das Gerät weiß Optisch wie auch Haptisch durchwegs zu überzeugen. Die Software ist intuitiv mit vielen Personalisierugsmöglichkeiten. Auch die Kamera finde ich durchwegs in Ordnung, jedoch steht all dem der aktuelle Preis von 279€ gegenüber, welcher für mich noch etwas zu hoch angesetzt ist. Zumal ich keinen nennenswerten Unterschied weder bei Alltäglichen Anwendungen noch in der Smartphone Fotografie zu preiswerteren Geräten sehe.
Somit würde ich das Gerät aktuell nur wirklichen VIVO Fans empfehlen. Und allen anderen entweder das ZTE Blade V30, welches für 209€ aktuell erhältlich ist und mit einem deutlich besseren Preis/Leistungsverhältnis auftrumpfen.